Das Wandern ist des Halbaers Lust

„Meine Damen und Herren, ich bin romantisch und ich schwärme so für die Natur. Und ich gehe rasend gern spazieren, grad im Frühling, über Wald und Flur.“

„In einer Nacht im Mai“, Schlager von 1938

Ihr Lieben!

Laaaaaange habe ich nichts mehr von mir hören lassen. Nicht, weil ich nichts erlebt hätte, vielmehr weil mir immer entweder Zeit oder Muse fehlte – meistens beides.
Aber nun ist mein Sommerurlaub da und ich versuche aufzuholen.

Irgendwann habe ich schon einmal geschrieben, dass mir Wandern irgendwie mehr zusagt als Joggen oder Walken. Dies scheint sich immer mehr zu verfestigen. Außnahmen gibt es, wie mein nächster Blogeintrag zeigen wird, aber in diesem bleibt es beim Wandern.

Als Kind war ich mit meinen Eltern oft im Wald unterwegs. Mein Vater meinte immer, es gäbe nichts schöneres, als durch einen stillen, einsamen Wald zu laufen. Für ein Kind gibt es – so denn nicht grade ein Reh, ein Wildschwein oder ähnliches Getier zu sehen ist – wohl nichts langweiligeres. Glücklicherweise handelte es sich dabei immer nur um Sonnntagnachmittagsspaziergänge – nach etwa einer Stunde waren sie vorbei.

Nun geht es mir wie – vermutlich – vielen Leuten: Ich möchte eigentlich nicht wie mein Vater sein. Aber in dieser Hinsicht kann ich meine Abstammung wohl nicht verleugnen.
Inzwischen ist es das schönste für mich, durch einen einsamen Wald zu wandern, nur die Vögel, das Rauschen des Windes in den Bäumen und meine eigenen Schritte zu hören.
Das mag kitschig klingen, ist es vielleicht auch, aber es liegt für mich eine unglaubliche Erdung darin.

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Mag sein, dass auch beim Walken oder Joggen der Kopf irgendwann frei wird, aber beim Wandern habe ich das quasi sofort nach dem Loslaufen. Wichtig dabei ist, dass mir dabei – im Idealfall – keine oder nur wenige Menschen über den Weg laufen. Vermutlich bin ich doch ein unverbesserlicher Eigenbrötler und der geborene Einsiedler. 😉

In Hinblick auf die Strecken schraube ich mich kontinuierlich nach oben. Begonnen habe ich – im Rückblick betrachtet – mit Spaziergängen während meiner Nabel- und Leistenbruchzeit. Da ich sonst nichts machen konnte – sowohl vor als auch nach den Operationen – bin ich eben spazieren gegangen.

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Inzwischen habe ich mir eine Trennlinie gezogen, nach der ich festlege, wo Spazierengehen aufhört und Wandern beginnt. Das mag sich leicht manisch anhören, aber da ich ja nach wie vor Kalorien zähle, spielt die Unterscheidung tatsächlich eine Rolle.
Alles unter 10 km läuft bei mir unter „Spaziergang“, alles darüber unter „Wanderung“. Letzteres ist allerdings fast nur am Wochenende möglich, dann für eine Strecke von 12 – 14 km (in etwa mein Durchschnitt) brauche ich trotz flottem Schritts zwischen zwei und zweieinhalb Stunden. Das ist Werktags zeitlich einfach nicht unterzubringen.

An einem der vielen Feiertage im Mai habe ich mir mein bisher ambitioniertestes Ziel gesetzt, nämlich einen Teil des Frankfurter Grüngürtels abzulaufen. Für alle Nicht-Frankfurter zur Erklärung: Rund um Frankfurt liegt ein etwa 65 km langer – wie Wikipedia es nennt – ringförmig um die Kernstadt von Frankfurt am Main verlaufender Freiraum. Teilweise berührt der Weg Stadtteile von Frankfurt, manchmal läuft man sogar quer durch einen solchen. Meistenteils geht der Verlauf aber durch Wälder, Wiesen und Felder.

Eigentlich wollte ich auf diesem Weg ein Teilstück von etwa 22 km zurücklegen. Nachdem ich aber hier und da abgekürzte – Orte, die ich sowieso regelmäßig bewandere, wie etwa den Lohrberg, habe ich ausgespart – und die App, mit der ich meine Laufstrecken aufzeichne, mehrfach abgestürzt war, hatte ich irgendwann den Überblick verloren, wie weit ich denn nun tatsächlich gelaufen war. Also hängte ich noch ein Stückchen dran.
Im Nachhinein kam ich auf eine Strecke von über 27 km in etwa 4,5 Stunden (Pausen nicht mitgerechnet). Da war ich doch etwas erstaunt, zumal ich gar nicht so erledigt war, wie ich das schon bei den anberaumten 22 km vermutet hätte.

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Vielleicht hört es sich nach Angeberei an, aber wenn ich so etwas über mich schreiben kann, bin ich schon ziemlich stolz auf mich. Immerhin bin ich noch vor zwei Jahren nach drei, vier Kilometern absolut fertig gewesen.
Und die Bestätigung, wie beweglich ich geworden bin, kommt manchmal sogar unverhofft. Als ich neulich bei einer Wanderung im Taunus den 34 m hohen Pferdskopfturm erklommen hatte, stand ein fremder Mann oben auf der Aussichtsplattform und meinte anerkennend: „Wow! Sie waren aber schnell oben!“

Das Überraschenste dabei ist für mich nach wie vor, dass mir die Bewegung wirklich Spaß macht. Mein Leben lang fand ich Bewegen immer eher doof – selbst als Kind. Inzwischen werd ich schon total unruhig, wenn ich mal zwei bis drei Tage nicht rausgekommen bin und Wochenenden mit Dauerregen sind nicht nur wegen des Wetters versaut, sondern viel mehr deshalb, weil definitiv nur ein kurzer Spaziergang drin ist.

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Auch wenn ich das sicher schon mehrfach geschrieben habe – ich kann mir heute nicht mehr vorstellen, wie ich mit meinem Höchstgewicht von 188,8 km überhaupt leben konnte. Eine Arbeitskollegin meint ja, ich wäre inzwischen wie ein Ex-Raucher, der ständig die Noch-Raucher verteufelt. Tatsächlich kann ich manche Leute, die ähnliche Massen herumschleppen, wie ich das all die Jahre getan habe, nicht verstehen – weil ich mich in dieser Hinsicht auch nicht verstehen kann.

Vermutlich brauche ich doch mal eine Therapie, um die Gründe meines Fettseins und das Geheimnis meines plötzlichen Durchhaltevermögens zu ergründen … 😉

So viel für den Moment! Mehr das nächste mal – dann mit meinen Erlebnissen beim J. P. Morgan Lauf.

Euer
Holger

Ich habe euch ein paar Bilder von meinen Wanderungen zwischengestreut. Diese zeigen:

Titelbild: Blick vom Feldberg (Taunus)
Bild 1: Im Wald, irgendwo im Hochtaunus
Bild 2: Auf dem Grüngürtelwanderweg – Blick vom „Berger Hang“
Bild 3: Auf dem Grüngürtelwanderweg – An der Nidda
Bild 4: Blick vom Pferdskopfturm (Taunus)

Die obligatorischen Hosenbilder

Heute kurz und knackig: Die obligatorischen „Ja, diese Hose hab ich tatsächlich mal ausgefüllt!“-Bilder …

Übrigens weiß ich jetzt endlich, wie schwer es Meerjungfrauen haben müssen. Wenn man mit beiden Beinen in einem Hosenbein steht, gehts irgendwie nur hüpfend vorwärts …

PS: Diese Hose war mir vor zwei Jahren tatsächlich fast schon etwas knapp um die Hüften. 🙂

Es ist vollbracht!

Sternzeit: 04.05.2016
IST-Gewicht: 94,1 kg
Gewichtsverlust: 94,7 kg
Was noch runter soll: NIX!

Ich dachte schon, dieser Tag würde nie mehr kommen, aber seit heute – endlich! – ist meine Halbierung vollbracht!

Die letzten 20 Kilo waren nicht mehr so schön, wie die 74 vorher, aber die letzten 2, 3 Kilo waren eine echt Qual. Nix anders gemacht, ziemlich viel Bewegung gehabt und trotzdem wollte und wollte die Waage nie unter 95 kg anzeigen. Und heute Nachmittag …

Irgendwie – das habe ich wohl schon mal geschrieben – ist es ziemlich unwirklich für mich. Nicht, dass ich die Halbierung geschafft habe, sondern dass ich noch vor so relativ kurzer Zeit 188,8 kg gewogen habe. Das scheint so lange her zu sein und ist doch nur … moment, man nachrechnen … 664 Tage entfernt.

taille

huefte

Leider habe ich erst mehr als zwei Monate nach Beginn der Diät (Was ein blödes Wort! Das hört sich immer so nach Brigitte-10-Pfund-in-10-Tagen an!) angefangen, Taille und Hüfte zu messen. Aber der Weg nach unten ist auch hier sichtbar.

Meine Lauf-Aktivitäten habe ich am 24.07.14 aufgezeichnet und inzwischen habe ich 2.202 km zusammengelaufen – wohl eher ein paar mehr, denn den ein oder anderen Weg habe ich auch mal ohne Smartphone hinter mich gebracht und einige Male kam es auch vor, dass die App plötzlich mittendrin ihren Dienst versagte.

Jetzt werde ich zunächst rauskriegen müssen, wie ich mein Gewicht halten kann. Klar, wenn noch ein oder zwei Kilos purzeln, wäre das nicht so schlimm, aber im Großen und Ganzen gesehen möchte ich erst mal nicht mehr weiter abnehmen. Mein Bindegewebe soll auch mal die Chance kriegen, ein bißchen von dem Geschlabber am ganzen Körper wieder zusammenzuziehen.

Außerdem sehe ich um die Schultern rum inzwischen schon ein bißchen mickrig aus. Seltsamerweise ist das die Stelle, wo vermutlich auch ein Nicht-Eingeweihter ersehen könnte, dass ich in kurzer Zeit viel abgenommen habe. Zumindest wenn ich nicht grade im Badehöschen oder in der Sauna bin …

Vermutlich werde ichs wohl doch noch mal mit etwas Krafttraining versuchen müssen, um die Muskulatur im Schulter-/Oberarmbereich wieder ein bißchen in Schuss zu bringen.

So gesehen habe ich euch vielleicht doch noch das ein oder andere zu erzählen …

Aber für heute ist es erst mal genug. Ich wünsche euch einen angenehmen Feiertag und allen die es betrifft auch ein tolles verlängertes Wochenende!

Euer
halbaer Holger

Schweine im Ostpark oder Was vom Bärlauch übrig blieb

Ich habe gerade noch ein paar Tage Urlaub. Das könnt ihr schon daran sehen, dass meine Blogveröffentlichungen schlagartig in die Höhe schnellen. Und weil ich ja sonst nichts mit meiner Lebenszeit anzufangen weiß, bin ich heute morgen in den Ostpark gezogen, allerdings ausnahmsweise nicht um mich sportlich zu betätigen, sondern um Bärlauch zu ernten.

Der wächst dort in rauhen Mengen wild und da dort weder jemand düngt (vom ein oder anderen Hund vielleicht mal abgesehen) noch Pestizide versprüht, ist das dort quasi ein BioBioBio-Bärlauch. Und noch dazu kostenlos!

Allerdings stieß mir gleich am Eingang zum Ostpark schon etwas sauer auf. Es ist nicht so, dass ich das noch nie gesehen hätte, aber heute war es wieder einmal besonders heftig.
Müll! Überall Müll!

Müll

Für alle die den Ostpark nicht kennen – was wohl auf die meisten meiner Leser zutrifft – muss ich vielleicht erklären, dass er von seiner Eröffnung im Jahr 1909 an nicht als schicki-schicki Park mit Ziergarten, schön geschnittenen Hecken und wohlfeil modelierten Bäumen erdacht und geplant war, sondern – nahezu revolutionär für diese Zeit – dem einfachen Volke einen Platz für Sport, Spiel und Erholung bieten sollte.

Entsprechend gibt es riesige Wiesenflächen und heutzutage auch einen separaten Grillplatz. Beides wird vom Frühling bis in den Herbst hinein auch häufig genutzt. Selbst Familienfeste sind dort keine Seltenheit.

So weit, so gut, könnte man sagen. Wenn da nicht immer wieder und scheinbar immer öfter Schweine den Park bevölkern würden und um die vierbeinigen Zeitgenossen nicht zu beleidigen: Ich meine Menschen.
Heute morgen lag wieder überall der Müll vom Sonntag herum. Das kommt wie geschrieben öfter vor und immer wieder hört man die Ausrede, die Mülleimer im Park würden nicht ausreichen. Das mag vielleicht sogar stimmen, aber die Sachen wurden ja auch in den Park geschleppt. Warum nimmt man die dann nicht wieder mit nach Hause, wenn der Mülleimer voll ist?

Stattdessen wir alles neben die Mülleimer geworfen und natürlich sind Krähen und Enten im Park schneller als die städtische Abfallbeseitigung und verteilen den ganzen Mist auf der Suche nach Futter weiträumig. Echt lecker!

Da frage ich mich wirklich: Machen die Leute das bei sich zu Hause auch so?

Aber um wieder auf den Bärlauch zurück zu kommen: Nachdem ich die Müllerei hinter mir gelassen hatte, kam ich schließlich beim Bärlauch an. Dem wollte ich diesemal nicht nur an die Blätter, sondern auch an die Blüten. Im Netz hatte ich nämlich ein Rezept für sogenannte „Bärlauch-Kapern“ – eingelegte, noch geschlossene Bärlauchblüten – gefunden und das wollte ich ausprobieren.

Wer von euch schon einmal Blaubeeren im Wald geerntet hat, der wird vielleicht nachvollziehen können, wie mühsam das ist. Der Bärlauch an sich wächst auf so großen Flächen, dass man die Blätter tatsächlich nur büschelweise abzuschneiden braucht. Aber die Knospen stecken ihre Köpfe (zumindest im Moment) noch äußerst selten zwischen dem Grün hervor, so das man tatsächlich die meiste Zeit vornüber gebeugt zwischen den Blättern wühlt.

Ungefähr eine Stunde habe ich gezupft, dann hat es mir erst mal gereicht – in jeglicher Hinsicht.

Baerlauch1

Zu Hause begann dann die Verarbeitung. Zuerst das Sortieren – gute, schlechte, Blätter, Knospen. Die Ausbeute war … mäßig. 334 Gramm Knospen habe ich nach dem Entstielen noch übrig behalten. Blätter waren es immerhin 439 Gramm. Davon hätte ich allerdings mit ein paar Schnitten vermutlich auch noch ein paar Pfund mit nach Hause schleppen können.

Baerlauch2

Nachdem die Knospen eingesalzen hatte (Vorher natürlich ebenso wie die Blätter gewaschen!), wendete ich mich den Blättern zu.

Baerlauch3

Bisher habe ich die immer nur geschnitten und eingefroren. Auch da wollte ich diesmal etwas neues ausprobieren.
Eine Bärlauch-Gewürzpaste (nicht zu verwechseln mit Pesto) sollte es sein.
Ernüchternd, was nach dem Mixen von den vielen Blättern noch übrig blieb. Nach Zugabe der resten Zutaten (Öl, Salz, Pfeffer) blieben zwei Gläser. Da man die aber auch nur Teelöffelweise verwendet, reicht das wohl eine ganze Zeit.

Baerlauch4

Die Knospen mussten noch ziehen, deshalb habe ich zwischendurch mal meinen Balkon in Schuss gebracht. Danach gings an den Essigsud für die Kapern. Wie ich das fast immer bei Rezepten mache, habe ich auch hier das eigentlich Rezept (Knospen, Essig, Salz) etwas erweitert.

Baerlauch5

Leider werde ich frühesten in zwei Wochen wissen, wie der ganze Segen dann fertig schmeckt. So lange muss das nämlich im Sud ziehen. Ungefähr genauso lange wie mein Bärlauch-Öl, das ich schon gestern angesetzt habe.

Baerlauch6

Tja – und nun ist es bereits viertel nach fünf. Ich sag ja – wenn man sonst nichts mit sich anzufangen weiß … 😉

Euch allen eine schöne Restwoche!

Euer
Holger

PS: Sollte jemand Interesse an den Rezepten haben, gebe ich sie natürlich gerne weiter.

Das eine Fragezeichen und der haarige Totenkopf

Als Hörspielfan seit früher Kindheit, kenne ich natürlich den „sprechenden Totenkopf“ (Die drei ??? und der sprechende Totenkopf). Seit heute kenne ich nun auch den haarigen Totenkopf. Entdeckt habe ich ihn heute Nachmittag bei meinem Sonntagsspaziergang auf dem Frankfurter Peterskirchhof (www.peterskirchhof.de). Fand, das sei mal ein Bild wert.

Ansonsten hier noch eine Ergänzung zu meinem vorherigen Eintrag: Weder Salbe noch Funktionsshirt schützen vor wunden Brustwarzen! Also werde ich mir doch wohl was zum Abkleben kaufen. Oder ich finde Wege der Abhärtung. Ein SM-Club oder so …
Äääääh … Neee! Neee, doch nicht. Ich kauf mir lieber was zum Abkleben!

Ich wünsche euch einen schönen Wochenanfang!

Euer
Holger

Den Wolf gelaufen

Eigentlich wollte ich diesen Blogbeitrag ja „Wunde Nippel“ nennen, aber wie ich mir das aus diversen Laufforen angelesen habe, kann man das auch ein wenig stilvoller mit „einen Wolf gelaufen“ umschreiben.

Wie ich schon vor einiger Zeit schrieb, bin ich ja in den letzten Monaten mehr und mehr von Walken auf Joggen umgestiegen. Zugegeben – ich bin sicher öfter spazieren gegangen als joggen, aber gewalkt oder gewoggt habe ich schon lange nicht mehr.

Nun war es ja die ganze Zeit eher kühl, so dass ich selbst beim Joggen in der Tendenz erst dann anfing zu schwitzen, als ich schon fast wieder zu Hause war. Das könnte nun wiederum daran gelegen haben, dass ich meistens von der Laufdauer so zwischen 20 und 30 Minuten lag.

Bei den letzten paar Läufen lag ich dann immer deutlich über 30 Minuten. Und gestern bei diesem herrlichen Frühlingswetter musste ich natürlich raus und zwar zum ersten Mal in diesem Jahr nur mit T-Shirt, Weste und Shorts. Hat zunächst auch gut geklappt und fühlte sich in Hinblick auf die Temperatur genau richtig an. Bis ich dann etwas mehr als die halbe Strecke hinter mir hatte.

Da merkte ich dann: Da reibt was! Ich dachte mir nicht viel dabei; das T-Shirt etwas zurecht gerückt und weiter. Ich kann mich in den letzten 1 3/4 Jahren auch nur an einen einzigen Walk erinnern, an dem ich mich etwas wundgerieben hatte und das war im Hochsommer und ich habe geschwitzt wie ein Schwein.
Das Schwitzen diesmal war eher moderat. Hat aber gereicht um das Reibungsgefühl weiter zu befeuern. Kurzum: Als ich zu Hause war hatte ich ziemlich angescheuerte Brustwarzen.

Als Erste-Hilfe-Maßnahme (vorallem auch, weil ich die sowieso hier hatte) gabs jeweils einen großen Klecks Hirschtalgsalbe. Habe ich bisher eher für die Füße verwendet, aber – um es in Abwandlung eines alten Werbespruchs zu sagen – was für die Füße gut ist, kann für Nippel ja nicht schlecht sein.

Ansonsten scheint es gegen den Wolf wohl kein Patentrezept zu geben. Die einen schwören auf eng anliegende Funktionskleidung, die anderen eben auf jene Hirschtalgsalbe und wieder andere kleben die Brustwarzen ab, was aber nicht so einfach ist, wenn man ’nen Pelz hat. Ich hab da nach meinen Krankenhausaufenthalten die Erfahrung gemacht, dass alle Pflaster, die wirklich halten und nicht gleich wieder nach dem Kleben abgehen, einem meistens auch eine kostenlose Epilation bescheren.

Deshalb hab ich mir heute erst mal zwei Laufshirts gekauft. Einmal die absolute Spottbillig-Variante, einmal etwas teurer, für die meisten Läufer wohl aber immer noch spottbillig. Mal sehen, ob das beim nächsten warmen Wetter hilft.

Was gibt es sonst zu erzählen? Fast gar nichts. Mein Gewicht hat sich mal wieder festgehangen, zappelt mal nach oben, mal nach unten, aber inzwischen kenne ich das ja zur Genüge und nehme es ziemlich gelassen.

Genug geschrieben, mein Abendessen wartet. Mangold-Karotten-Gemüse mit Putenstreifen und Buchweizen. Lecker, kann ich nur sagen. Auch wenn ichs vor zwei Jahren sicher nicht gegessen hätte … 😉

Ich wünsche euch eine entspannte Restwoche!

Euer
Holger

Both Sides Now

Hallo ihr Lieben!

Ich starte mal mit etwas Humor, ehe es dann im zweiten Teil meines heutigen Blogs etwas unlustiger wird. Das Titelbild entstand auf der Heimfahrt von einer Fortbildung, die ich mit einer Kollegin besuchen durfte.
Die Aufschrift hat sofort mein Komikzentrum getroffen und so schnell hatte ich wohl noch nie während des Autofahrens mein Smartphone aus der Hosentasche gezerrt um es meiner beifahrenden Kollegin zum Fotografien in die Hand zu drücken …

Was gibt es sonst noch zu erzählen? Ich laufe im Juni beim Frankfurter J.-P.-Morgan-Lauf mit! Sind zwar nur 5,6 Kilometer, aber wenn ich bedenke, dass ich die vor zwei Jahren vermutlich nicht mal als Spaziergang geschafft hätte …
Schuld ist eine Anfrage aus unserer Firmenzentrale, ob sich denn in unserem Haus eventuell ein paar Leute fänden, die mitlaufen wollen würden. Zunächst waren wir nur drei, dann vier (die vierte Kollegin wurde quasi zwangsverpflichtet). Inzwischen sind wir sechs oder sieben Läufer. Mal sehen, ob da noch was dazu kommt oder ob es eher wieder weniger werden … 🙂

Das man manchmal jemanden Unrecht tut, weil man – wie es auf englisch heißt – das Buch nach dem Einband beurteilt, hat sicher jeder schon mal erlebt. Ich heute auch wieder.
Kleine Vorgeschichte: In meinem Wohnhaus gibt es je Etage drei Wohnungen. Ich habe meine in der Mitte, links und rechts jeweils zwei alleinstehende Herren im gesetzteren Alter. Der eine wohl so etwa Mitte, Ende 50, der andere wohl Anfang 60.

Letzter war schon frühberentet, als ich vor sieben Jahren hier eingezogen bin und hatte etwas seltsame Gewohnheiten. Morgens waren die Rollos meistens bis 10 Uhr unten, wenn man abends nach 19 Uhr noch mal bei ihm klingelte, stand er schon im Schlafanzug da.
Außerdem schien er öfters mal ziemlich angeschickert. In letzter Zeit war er auch öfters mal nicht da. Wie mir seine (vermutlich) Schwester erzählte, als sie mal zum Briefkasten leeren hier war, war er wohl einige Male im Krankenhaus.

Da ich von kurzen „Hallo und Tschüß“-Begegnungen keinen weiteren Kontakt zu ihm hatte, wirkte das auf mich (der ich ja einige Jahre mit Menschen mit diversen Drogenproblemen  gearbeitet habe), wie ein Alkoholiker, dem seine Sucht mit steigendem Alter körperlich mehr und mehr zusetzt.

Heute Abend klingelte es dann an meiner Wohnungstür. Davor stand der andere Nachbar und teilte mir mit, dass der mutmaßliche Alkoholiker verstorben sei. Schon vorletztes Wochenende. Da war ich nicht zu Hause, hab also auch nicht mitgekriegt, dass von Rettungswagen über Polizei wohl alles aufgeboten war bei uns.
Da die beiden Nachbarn sind wohl näher kannten, wusste er mir auch zu erzählen, dass der verstorbene Nachbar wohl schon länger mit einer Krebserkrankung kämpfte, deshalb auch in letzter Zeit diverse Male im Krankenhaus war und es ihm eigentlich wieder etwas besser ging. Aber offenbar hatte er keine Lust mehr, denn er ist nicht einfach gestorben, sondern hat sich wohl das Leben genommen.

Vom kurzen Schrecken abgesehen, bin ich jetzt nicht am Boden zerstört oder so. Dafür kannte ich ihn zu wenig und auch mein letzter und mein derzeitiger Job, bei denen der Umgang mit dem Tod praktisch eine Normalität ist, sorgen dafür, dass man nicht so ganz nah am Wasser gebaut ist. Aber wirklich erschreckend finde ich, wie schnell man sich sein Bild von einem Menschen zimmert – und wie weit es von der Wirklichkeit entfernt sein kann.

Nur selten werden einem beide Seiten offenbar. Um es mit Joni Mitchells „Both Sides Now“ zu sagen:

I’ve looked at life from both sides now
From win and lose and still somehow
It’s life’s illusions I recall
I really don’t know life at all

Ich wünsche euch was! Vorallem viel Gesundheit …

Euer
Holger

Und weiter gings bergab …

Sternzeit: 06.03.2016
IST-Gewicht: 96,4 kg
Gewichtsverlust: 92,4 kg
Was noch runter soll: 2,0 kg
Mein letzter Eintrag ist nun fast schon einen Monat her, da muss ich mich doch wieder mal melden – auch wenn es nicht viel zu berichten gibt.

Das Gewicht ist weiterhin rückläufig, allerdings seeehr laaangsaaam. Innhalb des letzten Monats genau um 1,5 kg, was natürlich nicht schlecht ist, aber sich angesichts dessen, was ich teilweise schon innerhalb von einer Woche geschafft hatte, natürlich eher pipifax ist.

Grund dafür ist aber wohl – das muss ich zugeben – dass ich momentan sehr sportfaul bin. Viel mehr als einmal Schwimmen und einmal Joggen wöchentlich habe ich im letzten Monat so gut wie nie geschafft und auch das nur mit einem ordentlichen Tritt in den eigenen Allerwertesten.

Naja, ich hoffe darauf, dass das Wetter so langsam mal wieder etwas angenehmer wird. Inzwischen sind die Tage ja schon merklich länger und ich bin guter Hoffnung, spätestens Ende des Monats (allerspätestens nach der Zeitumstellung) noch bei Tageslicht laufen zu können, was ja (zumindest für mich) wesentlich motivierender ist, als bei Kälte und Dunkelheit durch die Gegend zu rennen.

Was mir dieser Tage einfiel: Eigentlich ist die Daseinsberechtigung meines Blogs ja nach Erreichen meiner Halbierung abgelaufen. Sicher habe ich auch schon mal über andere Themen geschrieben, aber das Abnehmen war trotzdem das Bindemittel, das alles zusammenhielt. Irgendwie fällt mir auch kein spannendes Thema ein, zu dem es nicht bereits tausende Blogs gibt oder für das ich tief genug in einem Thema drin bin.

Beim Stricken bin ich zu langsam und zu sehr auf einfache Modelle bedacht, als das ich hierrüber schreiben könnte. Meine größtenteils selbst erfundenen Kochrezepte sind zwar fast durchweg kalorienarm, aber selten schön anzuschauen und vermutlich auch nicht state of the art. Mein Roman ist nach wie vor nicht weit gediehen und außerdem (finde ich) ist ein Blog für sowas auch kein passender Rahmen. Und Geschichten von der Arbeit (also aus dem Alten- und Pflegeheim) sind zwar ab und zu lustig, aber meistens eben eher nicht. Außerdem müsste ich da genau überlegen, was ich schreiben darf und was nicht. Man weiß schließlich nicht, wer hier alles mitliest …

Das stimmt mich irgendwie ein bißchen traurig. Auch wenn ich in letzter Zeit wesentlich seltener als zu Beginn gebloggt habe, hat mich der Blog und diverse Herrschaften, mit denen man sich im Laufe der Zeit immer wieder austauschte, doch über ein Jahr begleitet.
Natürlich werde ich all die „Mitstreiter“-Blogs weiter verfolgen und da sicher auch ab und an meinen Senf dazu geben, aber ob mir darüber hinaus noch was einfällt … ?

Naja, abwarten! Außerdem hab ich ja noch 2 Kilo vor mir. Wer weiß, was da noch so alles passiert.

So viel für heute. Euch allen einen guten Wochenstart!

Euer
Holger

UHU!

Sternzeit: 07.02.2016
IST-Gewicht: 97,9 kg
Gewichtsverlust: 90,9 kg
Was noch runter soll: 3,5 kg

Ihr Lieben,

ich kann es eigentlich gar noch nicht glauben! Nachdem in den letzten Wochen die Waage alles mögliche, nur keinen Gewichtsverlust (im Vergleich zum letzten Tiefstgewicht 100,6 kg) anzeigen wollte, konnte ich schon gestern (auf einer fremden Waage) ein UHU-Gewicht feststellen.

Als ich mich nun vor rund einer Stunde auf meine eigene Waage stellte, kam obiges Ergebnis raus. Ich bin gerade sooo happy!
Zwar bin ich noch ein paar Kilo vom Endziel, meiner Halbierung, entfernt, aber diese verdammte 100 ist geknackt und ich bin (vermutlich – ganz genau weiß ich das nicht mehr) zum ersten Mal seit rund 23, 24, 25 Jahren mit meinem Gewicht zweistellig.
Dazu kommt noch, dass ich zeitgleich auch bei der Gesamtabnahme die 90-kg-Marke gerissen habe und mein BMI jetzt unter 30 ist. Jippiiieh!

Es ist mir zwar klar, dass ich aller Wahrscheinlichkeit nach noch mal über 100 kg gehen werde (Alles andere würde mich bei dem Auf und Ab der letzten Zeit wundern.), aber zu wissen, dass diese Hürde nun geknackt ist …
Besser kann ich mich auch nicht fühlen, wenn ich bei den anvisierten 94,4 kg angekommen bin!

Euch allen einen guten Wochenanfang!

Euer
Holger

Aus Woggen wird Joggen

Hallo Ihr Lieben!

In meinem letzten Blogeintrag hatte ich ja die Hoffnung geäußert, dass meine Waage bald UHU anzeigen möge. Tut se aber nicht, das blöde Ding!

Derzeit bin ich offenbar was die Gewichtsabnahme angeht in einem ganz, ganz tiefen Loch. Zeitweise haben mir nur noch ein paar hundert Gramm zum UHU gefehlt, zeitweise wurde mir schon wieder ein Gewicht über 103 kg angezeigt, was in etwa einer Zunahme von 2,5 kg entsprechen würde.

Das hab ich selbst in meinen verfressensten Zeiten nie so schnell geschafft. Drei Tage später war ich übrigens dann wieder bei 101-Komma-Irgendwas. Mein Körper macht derzeit wirklich was er will und scheint sich vehement gegen ein zweistelliges Gewicht zu wehren.

Dafür habe ich in dieser Woche geschafft statt zu Woggen (also abwechselnd zu Walken und zu Joggen) komplett durchzujoggen. Zwar jeweils nur etwas mehr als 20 Minuten am Stück (Wer es genau wissen möchte: 2x 22 Min, 1x 23 Min), aber wenn ich bedenke, dass vor Kurzem selbst noch das Woggen sehr anstrengend war …
Die Zeit hat immerhin dafür gereicht, dass mein Gehirn zwischendurch schon den dringlichen Wunsch geäußert hat, ich möge doch einfach stehen zu bleiben. Aber da es auch ganz oft den Wunsch äußert, dass ich mir doch mal eine 200-Gramm-Tafel Milka reinzupfeif solle und ich dem auch nicht nachkomme und ja außerdem mit meinem Körper wegen der Gewichtsschwankungen noch eine Rechnung offen habe, bin ich natürlich weitergelaufen und nach jeweils etwa 500m Durststrecke gings dann eigentlich wieder ganz gut.

Am Ende der Runden hätte ich sogar noch weiterlaufen können, aber da ich nach dem ersten Mal schon ein leichtes Ziehen in den Oberschenkeln festgestellt habe (Komisch eigentlich, nach den vielen Kilometern, die ich in den letzten 1 3/4 Jahren damit zurückgelegt habe.), will ich es nicht übertreiben. Langsam steigern ist da wohl – wie immer beim Sport – das Mittel der Wahl.

Was mich in diesem Zusammenhang etwas stört: FDDB (die Seite bzw. App, mit deren Hilfe ich meine Kalorienaufnahme überwache) kennt diverse Jogging-Geschwindigkeiten, aber keine passende für mich. Habe die letzten beiden Runden immer etwa 6,5 Min. für einen Kilometer gebraucht. Bei FDDB ist da in der Auswahl nur entweder 6 Min./km oder 7 Min./km möglich.
Ist zwar Korinthenkackerei und soviel Unterschied macht das bei den Kalorien auch nicht, aber da bin ich Pedant … 😉

Ich wünsche euch einen schönen Wochenstart!

Euer
Holger